Warum begrüßen viele Iraner Trumps Rückkehr ins Weiße Haus?

President Donald J. Trump

Viele Iraner:innen sind überzeugt, dass die Politik der Demokraten gegenüber der Islamischen Republik nicht dem Streben des Volkes nach Freiheit dient. Vielmehr sehen sie darin eine Stütze für das Regime, das dadurch noch entschlossener seine Unterdrückung im eigenen Land fortsetzen konnte. Die allgemeine Meinung ist, dass die beschwichtigende und sanfte Diplomatie der demokratischen Regierungen den Weg zu grundlegenden Veränderungen eher blockiert, statt ihn zu ebnen. Für das iranische Volk ist dies nicht nur eine Vermutung; es gibt handfeste Hinweise und Beweise dafür, dass Lobbyisten der Islamischen Republik z.B. National Iranian American Council (NIAC) Millionen Dollar in den USA ausgegeben und sogar die Wahlkampagnen der Demokraten finanziell unterstützt haben.

https://ir.voanews.com/a/iranian-hackers-tried-but-failed-to-interest-biden-s-campaign-in-stolen-trump-info-fbi-says/7789728.html

https://ir.voanews.com/a/us-election-2024-fbi-odni-cisa-iran-influence-efforts/7748826.html

https://www.dni.gov/index.php/newsroom/press-releases/press-releases-2024/3981-joint-odni-fbi-and-cisa-statement-on-iranian-election-influence-efforts

Damit soll der internationale Druck auf die Islamische Republik gemindert und das Regime vor ernsthaften Herausforderungen bewahrt werden. Die Iraner:innen sehen in diesem weitreichenden Einfluss und in den enormen finanziellen Unterstützungen eine der Hauptursachen dafür, dass das unterdrückende Regime weiterhin an der Macht bleibt.

Gleichzeitig schauen viele Iraner:innen mit einem anderen Blick auf Trump. Für viele von ihnen steht fest, dass seine Präsidentschaft die Machthaber der Islamischen Republik in Angst versetzt hat. Die Politiker des Regimes haben mehrmals klargemacht, dass sie eine Fortsetzung seiner Präsidentschaft nicht wünschen. Für Iraner:innen, die eine grundlegende Veränderung herbeisehnen, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass die republikanische Politik gegenüber der Islamischen Republik nicht auf Kooperation, sondern auf Konfrontation ausgelegt ist. In ihren Augen verfolgt die entschlossene Politik von Trump und den Republikanern das Ziel, das Regime unter echten Druck zu setzen und damit den Weg für Veränderungen zu ebnen.

Trump

Die Worte eines jungen Iraners, der während der Mahsa-Aufstände angeschossen wurde, spiegeln diese Empfindungen gut wider. Er hat ein Bild von sich und Trump veröffentlicht und schrieb dazu: „Wir beide wurden angeschossen, aber keiner von uns wurde besiegt.“ Er fügt hinzu: „Einige fürchten die Rückkehr Trumps, aber die Iraner:innen haben keine Angst vor ihm. Die wirkliche Sorge des iranischen Volkes gilt dem Feind, der sie auf den Straßen ihres eigenen Landes erschießt.“ Er betont: „Wir stehen hier, im Gedenken an alle, die auf dem Weg zur Freiheit ihr Leben gelassen haben, im Andenken an jene, die ihr Blut für eine freie Zukunft im Iran geopfert haben.“

https://www.instagram.com/reel/DCCrogpOLmx/?igsh=d3VrNWJnY3JmbXd3

Für das iranische Volk hat diese Haltung eine klare Botschaft an die USA und Europa: Am Tag, an dem der Iran frei sein wird, werden sich die Iraner:innen daran erinnern, welche Länder an der Seite der Islamischen Republik standen und wer mit beschwichtigender Politik zur Stärkung des unterdrückerischen Systems beitrug. Die Islamische Republik wird eines Tages verschwinden, aber das kollektive Gedächtnis des iranischen Volkes wird die Rolle der Länder und ausländischer Politiker in dieser schwierigen Zeit nicht vergessen. Diese Wachheit und Bewusstheit der Bevölkerung ist eine deutliche Botschaft an die Welt: Die Iraner:innen wissen genau, wer die Freiheitskämpfe unterstützt hat und wer auf diesem Weg ein Hindernis war.

07.11.2024
Elahe Ramandi

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