Verborgene Existenzen: Die gefährliche Realität für LGBT – Menschen in der islamischen Republik

Der Iran, als islamische Republik, verfolgt eine der weltweit rigorosesten Haltungen gegenüber LGBT+ Personen. Homosexualität wird dort nicht nur gesellschaftlich geächtet, sondern ist auch gesetzlich streng verboten und zieht schwere Strafen nach sich. Die Situation für LGBT+ Menschen im Iran ist durch tiefgreifende Diskriminierung, systematische Verfolgung und weitreichende Gewalt geprägt.

Rechtliche Lage und Strafverfolgung :

Das islamische Rechtssystem basiert auf der Scharia, dem islamischen Recht. Homosexuelle Handlungen gelten als schwere Verbrechen und werden mit drakonischen Strafen wie Peitschenhieben oder sogar der Todesstrafe bestraft. Männer, die wegen homosexueller Handlungen verurteilt werden, können mit bis zu 100 Peitschenhieben oder, bei wiederholten Verstößen, mit dem Tod bestraft werden. Weibliche Homosexualität wird ebenfalls streng bestraft, jedoch meist mit geringeren Strafen, typischerweise in Form von Peitschenhieben.

Gesellschaftliche Diskriminierung und Gewalt:

Neben der rechtlichen Verfolgung sind LGBT+ Personen im Iran massiver gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt. Homophobie ist weit verbreitet, und gleichgeschlechtliche Beziehungen werden als moralisch verwerflich und als Bedrohung für die soziale Ordnung betrachtet. LGBT+ Personen müssen ihre Identität oft verstecken, um nicht Opfer von Gewalt und Misshandlungen zu werden. Selbst der Verdacht, homosexuell zu sein, kann zu physischen Angriffen und sozialer Isolation führen.

Misshandlungen und Verfolgung :

Seit der islamischen Revolution 1979 hat sich die Lage für LGBT+ Personen im Iran weiter verschlechtert. Es gibt zahlreiche Berichte über Misshandlungen, Folter und außergerichtliche Hinrichtungen von Homosexuellen. Sicherheitskräfte und Milizen sind dafür bekannt, verdächtige Personen zu schikanieren, zu verhaften und zu misshandeln. Viele LGBT+ Iraner leben daher in ständiger Angst und Unsicherheit.

Verstecktes Leben und Flucht :

Unter diesen extremen Bedingungen sehen sich viele LGBT+ Personen gezwungen, im Verborgenen zu leben. Sie verbergen ihre sexuelle Orientierung vor Familie, Freunden und der Gesellschaft, um sich zu schützen. Ein offenes Ausleben ihrer Identität ist nahezu unmöglich. Einige versuchen, das Land zu verlassen und in anderen Ländern Asyl zu suchen, wo sie mehr Freiheit und Sicherheit finden können.

Internationale Reaktionen und Menschenrechtsorganisationen :

Internationale Menschenrechtsorganisationen verurteilen regelmäßig die Behandlung von LGBT+ Personen im Iran. Amnesty International, Human Rights Watch und andere Gruppen dokumentieren die Verbrechen und setzen sich für die Rechte dieser Gemeinschaft ein. Es gibt auch internationale Bemühungen, iranische LGBT+ Flüchtlinge zu unterstützen und ihnen Schutz zu gewähren.

Fazit :

Die Lage von LGBT+ Personen im Iran ist extrem schwierig und gefährlich. Sie sehen sich sowohl rechtlicher Verfolgung als auch tief verwurzelter gesellschaftlicher Diskriminierung gegenüber. Trotz dieser widrigen Umstände kämpfen viele weiterhin für ihre Rechte und suchen nach Wegen, ihre Identität sicher und frei auszuleben. Die internationale Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle dabei, auf diese Missstände aufmerksam zu machen und Unterstützung zu bieten. Die Hoffnung auf Veränderung besteht, doch der Weg dahin ist lang und beschwerlich.

 

Maryam Atamajori