Aida Rostami: Eine Ärztin, die ihrem Eid bis in den Tod treu blieb

Aida Rostami wurde am 16. Juli 1986 in Provinz Gorgan im Iran geboren. Trotz des frühen Verlusts ihres Vaters im Alter von zehn Jahren überwand sie durch unermüdliche Anstrengung und Entschlossenheit die Herausforderungen des Lebens und schaffte es, an der medizinischen Fakultät zugelassen zu werden und ihren Traum, Ärztin zu werden, zu verwirklichen.
Rostami zeichnete sich durch ihr uneigennütziges Engagement
aus, insbesondere während des Erdbebens in Kermanschah, wo sie freiwillig Verletzte und Bedürftige behandelte. Diese unerschütterliche Hingabe zeigte sie auch während der Aufstände im Jahr 2022, als sie in die westlichen Bezirke Teherans, insbesondere in die Siedlung Ekbatan, ging, um die Verletzten des Aufstands freiwillig zu versorgen.

Am Abend des 12. Dezember 2022, als sie in Ekbatan Patienten besuchte, verließ sie das Gebäude,um Verbandsmaterialien aus einer Apotheke zu besorgen. Sie kehrte jedoch nie zurück. Am folgenden Mittag erhielt ihre Familie zeitgleich mit der Post ihre ärztliche Zulassung und eine Mitteilung von der örtlichen Polizeiwache, dass Aida Rostami in der vergangenen Nacht bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei und der Leichnam abzuholen sei.
Der Anblick ihres Körpers schockierte ihre Familie zutiefst: Die rechte Gesichtshälfte war zerschmettert, die Nase gebrochen.
Ihre Hände waren auf grausame Weise gebrochen, und ihr linkes Auge war vollständig entfernt, was durch mehrere Nähte verdeutlicht wurde. Zudem wies der untere Teil ihres Köpers Anzeichen von Blutergüssen und Verletzungen auf, die auf sexuelle Übergriffe hinwiesen.
Die Beweislage deutete eindeutig darauf hin, dass Aida Rostami von Sicherheitskräften entführt und unter Folter getötet worden war.

Die Gerichtsmedizin erhielt den Befehl, in der Sterbeurkunde als Todesursache den „Aufprall eines harten Gegenstands“ bei einem
„Unfall“ anzugeben. Angesichts der sozialen Empörung behauptete das Regime jedoch falschlicherweise, Aida sei nach einem Streit mit einem Mann von einer Brücke gestoßen worden.

Aida Rostami war eine pflichtbewusste Ärztin, die wegen ihrer Treue zu ihrem Eid und der Behandlung verletzter Demonstranten unter grausamsten Foltermethoden ihr Leben verlor.
Ihre Erinnerung wird jedoch fur immer im kollektiven Gedächtnis des iranischen Volkes weiterleben. Ihr Blut wird in den Adern der mutigen Frauen und Mädchen Irans pulsieren, bis eines Tages das islamische Regime durch das Volk und die heldenhaften Frauen Irans
gestürzt wird.