Fatemeh Sepehri: Eine unerschütterliche Kämpferin feiert ihren 60. Geburtstag hinter Gittern – Trotz Repression fordert sie weiterhin Khameneis Rücktritt und eine säkulare Demokratie.

Fatemeh Sepehri, die heute ihren 60. Geburtstag im Vakilabad-Gefängnis in Mashhad verbringt, ist eine entschlossene Verfechterin der Freiheit und Menschenrechte im Iran.
Als Ehefrau eines Märtyrers des Iran-Irak-Krieges fordert sie den Rücktritt von Ajatollah Ali Khamenei und den Übergang zu einer säkularen Demokratie.
Trotz ihrer religiösen Überzeugungen und Verschleierung setzt sie sich für politische und soziale Freiheiten sowie das Recht auf freie Wahl der Kleidung für Frauen ein.
Ihre Unterstützung gilt Prinz Reza Pahlavi, den sie als „Sprecher, Anführer und die vertrauenswürdige Person der meisten Iraner“bezeichnet.

Bereits 2019 gehörte Fatemeh zu den 14 Unterzeichnerinnen eines offenen Briefes, der die Abschaffung der Islamischen Republik und die Errichtung einer säkularen Regierung forderte. Dafür wurde sie verhaftet, gefoltert und zu fünf Jahren Gefängnis sowie 154 Peitschenhieben verurteilt. Nach ihrer Freilassung durch eine „Amnestie des Führers“ im Jahr 2020 erklärte sie: „Ich will Khameneis Amnestie nicht, weil ich seine Führung nicht akzeptiere. Ich habe nichts Falsches getan, ich werde nicht klein beigeben, ich werde nicht stillsitzen, ich habe viel zu sagen; ich werde diesen Weg weitergehen und nicht schweigen.“Ihre Forderung bleibt klar: „Ich möchte, dass der Oberste Führer, Ajatollah Seyyed Ali Khamenei, zurücktritt. Ich verlange, dass der Iran eine säkulare Demokratie wird.“

Im September 2022, während der landesweiten Proteste, wurde sie erneut festgenommen und vom Islamischen Revolutionsgericht zu 18 Jahren Haft verurteilt.
Die Anklagepunkte umfassten „Propaganda gegen das Regime, Zusammenarbeit mit feindlichen Staaten, Beleidigung von Khomeini und Khamenei“.
Der Prozess verlief höchst intransparent und ohne juristische Verteidigung.

Ihr Gesundheitszustand hat sich durch die Haftbedingungen erheblich verschlechtert. Fatemeh leidet unter Diabetes, Bluthochdruck und einem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS), einer schweren Schmerzerkrankung,die nach einer Handoperation auftrat. Trotz der Empfehlung eines Harvard-Chirurgen, sie zur Behandlung freizulassen, wird ihr jede medizinische Hilfe verweigert.

Im Oktober 2023 wurde sie wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert, doch schon nach zwei Tagen wieder ins Gefängnis zurückgebracht. Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme solidarisierte sie sich öffentlich mit den Menschen in Israel und verurteilte die von der Islamischen Republik unterstützten Angriffe der Hamas.

Fatemeh Sepehris unerschütterliche Entschlossenheit, für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Widerstand gegen die Unterdrückung im Iran.
Ihr Mut und ihre Standhaftigkeit erstrahlen trotz der schweren Repressionen, denen sie ausgesetzt ist, als Leuchtfeuer der Hoffnung für eine bessere Zukunft.

Mohsen Hadavi
31.08.2024