Der lange Schatten von 1979: Warum der Iran mehr als ein Referendum braucht

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Die Unterschiede zwischen Mousavi und Pahlavi stehen für den Säkularismus und die Wiederholung von 1979.

Während die iranische Opposition wieder über ein Referendum spricht, wird ein großer Unterschied zwischen Mir-Hossein Mousavi und Reza Pahlavi immer deutlicher. Die einen wollen die Ideologie der Islamischen Revolution von 1979 weiterführen. Die anderen wollen damit brechen und stattdessen eine säkulare und demokratische Ordnung.

Die Organisation der Volksmudschahedin unterstützt Mousavis Vorschlag eines Referendums. Die Volksmudschahedin ist eine islamistisch-marxistische Gruppe, die 1979 zu den zentralen Kräften der Revolution gehörte. Mousavi, der früher Premierminister war, will, dass die Menschen in einem Referendum über die Staatsform abstimmen können. Er will nicht aus dem bestehenden System aussteigen, sondern es innerhalb desselben ideologischen Rahmens neu gestalten. Dabei sollen die „Werte der Revolution“ beibehalten werden.

Begriffe wie „Velayat-e Faqih“ (Herrschaft des islamischen Rechtsgelehrten) oder die religiöse Legitimation politischer Macht werden nicht hinterfragt, sondern modernisiert.

Die Volksmudschahedin hat früher gegen das Islamik Regime gekämpft. Heute unterstützt sie es. Das zeigt, dass Die Volksmudschahedin immer noch an die Ideen von 1979 glauben. Die Strömungen wollen nicht das Ende des Islam, sondern eine neue Form des Islams, die wie eine Demokratie aussieht.

Die Daten müssen sorgfältig analysiert werden.

reza-pahavi

Reza Pahlavi ist gegen die Regierung im Iran. Er will, dass die Iraner selbst entscheiden dürfen, welche Regierung sie in Zukunft wollen. Er ist für Säkularismus, liberale Demokratie und die Trennung von Staat und Kirche. Er hat gesagt, dass er auch ein republikanisches System akzeptieren würde, wenn das Volk das will.

Diese Haltung zeigt sich als ein Symbol des iranischen Säkularismus. Dieser wurde historisch erlitten und erarbeitet. Er ist eine direkte Antwort auf vier Jahrzehnte religiöser Herrschaft.

Um das zu verstehen, muss man sich daran erinnern, wie es im März 1979 das erste Mal zu einem Referendum in der Islamischen Republik kam.

Das „Referendum“ ist eine gelenkte Entscheidung zwischen „Ja“ und „Nein“ zur Islamischen Republik. Es gibt keine anderen Möglichkeiten. Außerdem fehlt eine Erklärung des Begriffs. Die Menschen haben Angst und es gibt keine Kontrolle.

Die historische Entwicklung zu diesem Zeitpunkt kann nicht als Wahl betrachtet werden. Es war ein symbolischer Treueschwur gegenüber einer religiös-ideologischen Ordnung. Später führte das zu dem System des Velayat-e Faqih, struktureller Diskriminierung und systematischer Unterdrückung.

In der aktuellen Debatte um ein mögliches Referendum stellt sich die entscheidende Frage:

Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob das Szenario von 1979, das zuletzt in reformistischer Form aufgeführt wurde, erneut aufgeführt wird.

Die Untersuchung stellt die Frage, ob die aktuelle Situation eine echte Chance für eine freie und nicht von der Kirche beeinflusste Wahl bietet.

Die iranische Gesellschaft ist in zwei Lager gespalten:

Es ist sehr wichtig, Leute zu finden, die sich durch eine demokratische Art des Redens auszeichnen und gleichzeitig an den Grundwerten der Revolution festhalten.

Außerdem gibt es Leute, die sich von der Religion lossagen wollen und stattdessen eine säkulare, rechtsstaatliche Ordnung wollen. Die Forderung basiert auf drei Prinzipien: Gleichheit, Freiheit und moderne Staatsbürgerschaft.

Die Trennlinie verläuft dort, wo der Säkularismus endet.

In Gesellschaften, in denen die politische Macht nicht auf Religion basiert, in denen Staat und Religion strikt getrennt sind und in denen keine religiösen Entscheidungen über das Leben der Menschen getroffen werden, ist dies nicht so.

Mousavi

Mousavi steht also – trotz veränderter Töne – weiterhin für die Tradition der Islamischen Republik.

Pahlavi ist glaubwürdiger Vertreter eines demokratischen, pluralistischen und iranisch geprägten Säkularismus.

Es geht nicht darum, ob es ein Referendum gibt, sondern wie es organisiert wird, welche Ziele es hat und wie der Rahmen gestaltet wird.

Die zukünftige Entwicklung des Irans wird sich nicht auf eine behutsame Reproduktion der Islamischen Revolution beschränken.

Ein evidenter, entschlossener und reflektierter Entschluss, von der bisherigen Situation Abstand zu nehmen, ist erforderlich.

Reza Ahmadi

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