Der 23. August, bekannt als der Europäische Gedenktag an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus, erinnert an das unermessliche Leid, das durch diese totalitären Regime verursacht wurde. Dieser Tag markiert auch die Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Pakts im Jahr 1939, ein Ereignis, das den Zweiten Weltkrieg einleitete und die geopolitischen Strukturen Europas drastisch veränderte.
Der Stalinismus, der ab den 1920er Jahren in der Sowjetunion herrschte, war geprägt von extrem autoritären Maßnahmen, massiven politischen Repressionen und der Etablierung eines weitreichenden Überwachungs- und Unterdrückungssystems. Diese Herrschaft führte zu Massenverhaftungen, politischen Säuberungen und dem Terror der stalinistischen Ära. Der Nationalismus, besonders in der Form des aggressiven Expansionismus der 1930er Jahre, schürte Spannungen und führte zu militärischen Konflikten, die den Zweiten Weltkrieg begünstigten. Millionen von Menschen fielen diesen Regimen zum Opfer, sowohl durch direkte Gewalt als auch durch systematische Verfolgung und Zwangsarbeit.
Ein besonders tragisches Kapitel dieses historischen Rahmens betrifft die iranischen Opfer in der Sowjetunion. Mehrere tausend Iraner, die in den 1920er und 1930er Jahren aufgrund ihrer politischen Überzeugungen und Sympathien für den Kommunismus und Marxismus in die Sowjetunion emigrierten, wurden dort unter Stalins Regime als „Feinde des Volkes“ betrachtet. Sie wurden in die berüchtigten Gulags deportiert, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen starben. Ihr Schicksal ist ein erschütterndes Beispiel für die systematische Unterdrückung, die auch globale Dimensionen hatte.
Die Millionen Opfer des Stalinismus und Nationalismus, darunter auch tausende Iraner, verdeutlichen das Ausmaß der totalitären Repressionen des 20. Jahrhunderts. Die Verfolgung und das Leiden dieser Menschen mahnen uns, die universellen Werte von Freiheit und Menschenwürde zu verteidigen.
Die Anerkennung der Opfer des Stalinismus und Nationalsozialismus am 23. August ist daher nicht nur ein Akt der Erinnerung, sondern auch ein Aufruf zur Reflexion über die weitreichenden Konsequenzen totalitärer Herrschaft. Dieser Gedenktag verdeutlicht, dass das Erinnern an die Opfer totalitärer Regime nicht nur eine historische Pflicht ist, sondern auch eine moralische Notwendigkeit, um eine gerechte und friedliche Zukunft zu gestalten. Die Anerkennung der Opfer – seien es Europäer, Iraner oder Menschen anderer Nationalitäten – ist entscheidend für das Verständnis der universellen Menschenrechte und das Engagement für eine Welt ohne Unterdrückung.