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Wöchentlicher Bericht über Menschenrechtsverletzungen

Die Organisation Iranische Liberale Frauen berichtet über eine alarmierende Serie von Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik Iran, die in der vergangenen Woche verzeichnet wurden. Von Hinrichtungen über harte Urteile gegen Demonstrierende bis hin zu schweren Angriffen auf Frauenrechte – das Klima der Unterdrückung bleibt bedrückend, während die internationale Gemeinschaft weitgehend schweigt. Die wichtigsten Fälle im Überblick:

KW 42/2025: Von den Galgen bis zum Hungerstreik der Gefangenen

Welle des Todes und der Repression: Von den Galgen bis zum Hungerstreik der Gefangenen

In der 42. Woche des Jahres  2025 erlebte der Iran eine seiner dunkelsten Wochen des laufenden Jahres. Die beispiellose Serie von Hinrichtungen setzte sich fort: Mindestens 59 Gefangene verloren in den Gefängnissen des Landes ihr Leben. Zur gleichen Zeit traten Hunderte Häftlinge im Gefängnis Qezel Hesar in den Hungerstreik, um gegen diese Welle des Todes zu protestieren. In einer gemeinsamen Erklärung schrieben sie:
„Wir leben noch aber wir warten auf den Tod.“

Die Antwort des Regimes auf diesen Aufschrei war verschärfte Repression: Verlegung in Einzelzellen, Besuchsverbote, Folter und Misshandlungen. Auch außerhalb der Gefängnisse war die Gesellschaft einer zunehmenden Kontrolle und Einschüchterung ausgesetzt: Festnahmen von Aktivisten und Journalistinnen, Razzien gegen Angehörige der Bahá’í-Gemeinschaft, die Schließung Dutzender Cafés und kultureller Veranstaltungen und der Tod eines siebenjährigen Kindes durch Schüsse der Sicherheitskräfte. Diese Woche machte erneut deutlich, dass die Islamische Republik von der Zelle bis zur Straße ihren erbitterten Krieg gegen das eigene Volk fortsetzt.

Eine Woche im Schatten der Galgen

In der 42. Woche wurden die Galgen in ganz Iran unaufhörlich genutzt – von Dezful und Isfahan bis nach Kerman, Shiraz, Yasuj, Qazvin und Qom. Nach dokumentierten Berichten wurden innerhalb einer Woche mindestens 59 Menschen hingerichtet – eine erschütternde Zahl, die an die Massenhinrichtungen der 1980er Jahre erinnert.

Die meisten Opfer waren wegen Drogendelikten angeklagt, während unabhängige Anwälte und Menschenrechtsorganisationen seit Jahren auf die Unfairness der Verfahren in diesen Fällen hinweisen. Unter den Hingerichteten befanden sich auch mehrere Frauen darunter Zeinab Khodabandeh, Kafieh Ghobadzadeh und Nahid Hemmati sowie mehrere afghanische Staatsbürger. Dies verdeutlicht die breite und wahllose Natur der staatlichen Gewalt.

Die Hinrichtungen wurden gleichzeitig und in Gruppen in mehreren Gefängnissen vollstreckt: fünf Personen in Qezel Hesar (darunter drei wegen „Feindschaft gegen Gott“ durch bewaffneten Raubüberfall), sechs in Adelabad (Shiraz), fünf in Dastgerd (Isfahan) und weitere in den Gefängnissen von Kerman, Yazd, Birjand, Qazvin, Khorramabad, Semnan und Ahvaz. Viele Exekutionen fanden ohne Benachrichtigung der Familien und ohne ein letztes Treffen statt; einige wurden vollständig ohne öffentliche Bekanntmachung vollzogen.

Während Dutzende Familien noch unter Schock über den Verlust ihrer Angehörigen stehen, betrachtet das Regime die Todesstrafe weiterhin als zentrales Instrument der „gesellschaftlichen Kontrolle“  ein Werkzeug, das täglich das tödliche Gesicht des iranischen Justiz und Sicherheitsapparats entlarvt.

Endlose Verhaftungen von Südosten bis Nordwesten

In dieser Woche erfasste eine neue Welle von Festnahmen das gesamte Land  ein weiterer Beweis dafür, dass der Sicherheitsapparat der Islamischen Republik selbst die leiseste Form des Protests oder familiäre Beziehungen zu politischen Gefangenen nicht duldet.

In der Provinz Chuzestan befinden sich Maki Heidari und Aghil Helichi, zwei arabischstämmige Bürger aus Ahvaz, seit Mitte Mehr in völliger Ungewissheit in Haft. Die festnehmende Behörde hat weder den Grund der Inhaftierung noch den Ort ihrer Unterbringung bekannt gegeben. In Shiraz wurde Kosar Dehbonzadeh, die Schwester des politischen Gefangenen Meysam Dehbonzadeh, nach einer Vorladung vor das Revolutionsgericht festgenommen und mit einer Kaution von zehn Milliarden Toman belegt  ein offenkundiges Beispiel für Geiselnahme, um die Familien politischer Häftlinge einzuschüchtern.

Ähnliche Fälle ereigneten sich in anderen Landesteilen: Iman Khedri befindet sich in Masjed Soleiman seit Monaten ohne Gerichtsverfahren in rechtlicher Schwebe; Johar Harki wurde in Oshnaviyeh zum Antritt einer zehnmonatigen Haftstrafe ins Gefängnis zurückgebracht; Amirhamzeh Shahbakhsh wurde in Zahedan gewaltsam aus seinem Haus verschleppt; und Mohammad Dadras wurde nur zwei Tage nach der Geburt seines Kindes in Marivan verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht.

Diese Festnahmen teils unter dem Vorwand der Vollstreckung von Urteilen, teils ohne jeden richterlichen Beschluss  zeichnen das Bild eines Landes, in dem Sicherheit nicht durch Gesetze, sondern durch den Willen der Sicherheitsbehörden definiert wird.

Hungerstreik in Qezel Hesar die laute Stimme der Gefangenen

Der Hungerstreik Hunderter Häftlinge im Gefängnis Qezel Hesar war das pulsierende Herz des Widerstands in der vergangenen Woche. Die Protestaktion begann mit einer bewegenden Erklärung unter dem Titel „Das Testament der Gefangenen von Qezel Hesar“:
„Wir leben noch  aber wir warten auf den Tod.“

Dieser kollektive Protest richtete sich gegen die jüngste Welle der Hinrichtungen und wurde von den weiblichen politischen Gefangenen im Evin Gefängnis sowie von weiteren Gefangenen in Teheran unterstützt. Obwohl viele Hungerstreikende bereits geschwächt und krank sind, versuchen die Gefängnisbehörden mit Drohungen, Schlägen und Kommunikationssperren, ihren Widerstand zu brechen. Doch der Ruf „Nein zur Todesstrafe“ hat die Mauern von Qezel Hesar überschritten und ist zu einem Symbol des gemeinsamen Widerstands geworden.

Parallel dazu häufen sich Berichte über Folter, verweigerte medizinische Versorgung und psychische Gewalt in den Gefängnissen. Hassan Saedi, ein Aktivist aus Ahvaz, starb nach seiner Festnahme infolge von Folter; die Behörden gaben offiziell einen „Herzstillstand“ als Todesursache an eine Darstellung, die seine Familie entschieden zurückweist. Matlab Ahmadian, ein politischer Gefangener nach fünfzehn Jahren Haft, schrieb über starke Schmerzen und die Verweigerung ärztlicher Behandlung; Hamid Haj-Jafar Kashani berichtete von Todesdrohungen durch gewalttätige Mithäftlinge.

In Maschhad wurde Omid Fathi nach schwerer Misshandlung durch Gefängnisbeamte verletzt und ist ohne Kontakt zu seiner Familie; der 24-jährige Majid Eskandari wird in der psychiatrischen Abteilung des Gefängnisses untergebracht, während gegen ihn zwei Sicherheitsverfahren laufen. Shakila Monfared, deren Bein verletzt ist und die auf Krücken angewiesen ist, wird medizinisch nicht versorgt, weil sie sich weigert, für den Transport Fußfesseln zu tragen.

Diese Fälle vom Tod unter Folter bis zur Verweigerung medizinischer Hilfe spiegeln ein und dieselbe Realität wider: Die Gefängnisse der Islamischen Republik sind längst keine Orte der Rechtsprechung mehr, sondern Versuchsfelder für die Grenzen menschlicher Belastbarkeit und Widerstandskraft.

Femizide: Häusliche Verbrechen im Schatten von Gesetz und Schweigen

In einer Woche, in der die Hinrichtungen die Schlagzeilen dominierten, wurden hinter verschlossenen Türen erneut Frauen Opfer männlicher Gewalt. In Teheran wurde Zahra Ghaemi, Forscherin und Mitglied der Arbeitsgruppe für Frauenstudien an der Universität Teheran, von ihrem Ehemann getötet ein Mord, der die akademische Gemeinschaft erschütterte, aber unbeantwortet blieb. In Maschhad ereigneten sich zwei weitere Tragödien: Ein 55-jähriger Mann ermordete seine 29-jährige Tochter auf grausame Weise, zerstückelte und verbrannte ihre Leiche; in einem anderen Fall wurde eine 34-jährige Frau vor den Augen ihres jugendlichen Sohnes von ihrem afghanischen Ehemann mit 17 Messerstichen getötet  einzig, weil sie sich von ihm scheiden lassen wollte.

Diese drei Morde sind nur Beispiele für eine Gewalt, die tief in der patriarchalen Struktur von Gesetz und Kultur verwurzelt ist  einer Struktur, die familiären Tätern weiterhin Strafmilderung gewährt und die Opfer hinter Begriffen wie „Ehre“ oder „familiäre Streitigkeiten“ verbirgt. Femizid in Iran ist längst kein Einzelfall mehr, sondern Ausdruck eines Systems, das das Leben von Frauen geringer bewertet als männlichen Besitz und Machtanspruch.

Die Bahá’í weiterhin unter umfassender Repression

In der vergangenen Woche verschärfte sich die systematische Verfolgung der Bahá’í-Gemeinschaft erneut. Innerhalb von nur drei Tagen wurden mindestens vier Bahá’í in den Städten Babol, Schiras und Urmia festgenommen und an unbekannte Orte gebracht. Zu den Verhafteten gehören Sonia Toudi’i in Babol, sowie Fardin Bengaleh, Afshin Haghighat in Schiras und Zhinous Mohammadzadeh in Urmia. Sicherheitskräfte drangen nachts in ihre Wohnungen ein, beschlagnahmten persönliche Gegenstände, religiöse Bücher und elektronische Geräte.

Diese Festnahmen setzen die langjährige Politik fort, die darauf abzielt, die Bahá’í aus dem sozialen und kulturellen Leben Irans zu verdrängen eine Gemeinschaft, der nicht nur das Recht auf Glaubensausübung und Bildung verwehrt wird, sondern die regelmäßig mit neuen Wellen von Anklagen und Drohungen konfrontiert ist. Während das Regime öffentlich von „Religionsfreiheit“ spricht, zeigt die Realität in den Straßen und Häusern ein anderes Bild: Ein abweichender Glaube bleibt in der Islamischen Republik ein Verbrechen.

Einschränkung bürgerlicher Freiheiten: Von der Schließung von Cafés bis zur Mobilisierung von 80.000 Sittenwächtern

Auch in dieser Woche stand der öffentliche Raum Irans unter dem dichten Netz staatlicher Kontrolle und Einschüchterung. Polizei und Sicherheitsorgane setzten unter Berufung auf „islamische Werte“ und „gesellschaftliche Sicherheit“ eine neue Welle von Repressionen um. In Ahvaz wurden neun Cafés und Shisha-Lokale wegen „gemischter Veranstaltungen“ und „Live-Musik ohne Genehmigung“ geschlossen; im Landkreis Qods wurden 15 weitere Coffeeshops wegen „Normverstößen“ versiegelt. Wenige Tage später wurde auf der Insel Qeschm das Musikfestival Kavan auf Anordnung des Gouverneursamtes abgesagt, und die Tonanlagen wurden beschlagnahmt ein weiteres Beispiel für kulturelle Zensur im Deckmantel des Gesetzes.

Auf nationaler Ebene kündigte der Generalsekretär des sogenannten „Amtes zur Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ in Teheran den Einsatz von 80.000 Sittenwächtern an im Rahmen eines Plans zur Einrichtung sogenannter „Räume für Keuschheit und Hidschab“, in denen das Verhalten der Bevölkerung in Schulen, Universitäten, auf Straßen und selbst in sozialen Netzwerken überwacht werden soll. Beobachter sehen darin den Versuch, ein flächendeckendes System bürgerlicher Überwachung zu schaffen und religiös motivierte Kontrolle über das gesamte gesellschaftliche Leben zu etablieren.

In diesem Klima setzte sich auch die Gewalt auf offener Straße fort: In Isfahan schossen Angehörige der Basidsch-Miliz nach einem verbalen Streit direkt auf einen Zivilisten und trafen ihn ins Knie. Dieser Vorfall, wie Dutzende andere zuvor, verdeutlicht, dass das Regime nicht nur kulturelle und soziale Freiheiten unterdrückt, sondern auch das elementare Recht der Bürger auf körperliche Sicherheit außer Kraft gesetzt hat.

Von der Unterdrückung des Protest-Raps bis zur Verhaftung von Lehrkräften und Studierenden

In der 42. Woche nahm der Sicherheitsapparat der Islamischen Republik erneut alle Ebenen der Gesellschaft ins Visier von jungen Künstlern bis hin zu zivilgesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Aktivisten. In Teheran wurde Abbas Daghagheleh, ein 22-jähriger Rapper, bekannt unter seinem Künstlernamen Rashash, nach einer Razzia der Revolutionsgarden festgenommen und verschwand spurlos. Seine Musikausrüstung wurde beschlagnahmt, und seine Familie hat seither keinerlei Informationen über seinen Verbleib erhalten. Wenige Tage später wurde in Teheran auch Hossein Mirbehari, Kinderrechtsaktivist und Gründer der Organisation Gesellschaft zum Schutz von arbeitenden und Straßenkindern, festgenommen; das Büro der Organisation wurde geschlossen.

Auch in den Provinzen setzte sich der Druck auf lokale und berufliche Aktivisten fort. In Oshnaviyeh wurde der Bergsteigertrainer Jafar Sadeghi zum Haftantritt ins Gefängnis überstellt; in Täbris sieht sich der aserbaidschanische Aktivist Karim Esmailzadeh erneut mit Sicherheitsanklagen konfrontiert; und in Harsin wurde der pensionierte Lehrer Jahangir Rostami in seiner Wohnung verhaftet, während sein Sohn Ehsan Rostami bereits im Gefängnis sitzt und sich im Hungerstreik befindet.

Auch die Universitäten blieben von der Repressionswelle nicht verschont. In Hamedan wurden mindestens sieben Studierende während Protesten gegen die Einschreibung irakischer Staatsbürger festgenommen Proteste, die aus Sorge über den Einfluss militanter, regimetreuer Kräfte ausgelöst worden waren. Zwei von ihnen wurden gegen Kaution freigelassen, während die übrigen weiterhin in Ungewissheit festgehalten werden.

Hinter all diesen Fällen steht ein klares Muster: Das Regime fürchtet jede gesellschaftliche, kulturelle oder berufliche Institution, die noch über eine unabhängige Stimme verfügt und die Antwort auf diese Angst ist stets dieselbe: Festnahme, Einschüchterung und erzwungenes Schweigen.

Konstruierten Anklagen und Geiselnahme unter dem Deckmantel der „Spionage“

Der Vorwurf der „Spionage“ bleibt eines der zentralen Werkzeuge der Islamischen Republik zur Unterdrückung, zur politischen Geiselnahme und zur Inszenierung vermeintlicher Stärke. Im jüngsten Fall verurteilte das Revolutionsgericht in Teheran zwei französische Staatsbürger Cécile Kohler und Jacques Paris  jeweils zu über 30 Jahren Haft und anschließender Verbannung. Das Urteil löste in Paris eine Welle der Empörung aus; die französische Regierung bezeichnete die Anschuldigungen als „völlig haltlos“ und forderte ihre sofortige Freilassung. Beide, gewerkschaftlich aktive Lehrer, waren bereits 2022 in Iran verhaftet worden und gelten seither als politische Geiseln, die in potenziellen Verhandlungen mit westlichen Staaten als Druckmittel dienen.

Parallel dazu verkündete das staatliche Fernsehen der Islamischen Republik die angebliche Aufdeckung eines „Spionagerings im Auftrag Israels und Deutschlands“ im Südosten des Landes und veröffentlichte Aufnahmen erzwungener „Geständnisse“ der Festgenommenen ein altbekanntes Propagandamuster, das seit Jahren der Rechtfertigung staatlicher Repression und der Verbreitung von Angst dient. Dieses Vorgehen verdeutlicht erneut eine Politik, in der das Regime nicht nur seine eigenen Bürger, sondern auch ausländische Staatsangehörige als Geiseln nimmt, um sie in politische Tauschgeschäfte zu verwandeln.

Verletzung der Kinderrechte: Eine Kugel mit gesetzlicher Erlaubnis

Eines der tragischsten Ereignisse dieser Woche war der Tod des siebenjährigen Zolfaghar Sharifi, eines Kindes aus Hoveyzeh, das durch Schüsse der Sicherheitskräfte an einem Kontrollpunkt getötet wurde. Die Beamten eröffneten ohne jede Warnung oder rechtliche Verfolgung das Feuer auf das Auto, in dem sich die Familie Sharifi befand. Die Kugel tötete das Kind und verletzte seine Schwester schwer. Nach dem Vorfall umstellten Sicherheitskräfte den Tatort und untersagten der Familie jegliche Kommunikation mit den Medien.

Der Tod von Zolfaghar ist nicht das Ergebnis eines „Fehlers eines Beamten“, sondern ein Symbol für die Wertlosigkeit menschlichen Lebens in einem System, das wahlloses Schießen nicht als Vergehen, sondern als alltägliche Praxis betrachtet. In einem Land, in dem ein Kind allein wegen seiner Anwesenheit im Auto, auf der Straße oder in der Schule zur Zielscheibe wird, existiert der Begriff „Kinderrechte“ faktisch nicht.

Die 42. Woche war ein komprimiertes Abbild des Wesens der Islamischen Republik  ein Staat der Hinrichtungen und der Einschüchterung. Auf der einen Seite die Galgen, die unablässig über Dutzenden Gefangenen niedergingen; auf der anderen Seite die Gefangenen von Qezel Hesar, die mit geschwächten Körpern und dem Ruf „Nein zur Todesstrafe“ Widerstand leisteten. Von den Verhörzimmern bis in die Wohnungen der Menschen, von den Gefängnissen bis zu den Universitäten wiederholte sich die Unterdrückung in all ihren Formen: die Verhaftung von Aktivisten und Journalisten, die Ermordung von Frauen in ihren Familien, die Razzien gegen Bahá’í, die Schließung von Cafés und Festivals und schließlich der tödliche Schuss auf ein wehrloses Kind.

In dieser Woche zeigte das Regime erneut, dass es zur Sicherung seiner eigenen Existenz keine Grenzen kennt – weder zwischen Schuld und Unschuld noch zwischen Frauen und Kindern, Bürgern und Fremden. Die Islamische Republik kennt weder Gerechtigkeit noch Recht; ihre einzigen Werkzeuge sind Gewalt und Schweigen.

Doch trotz dieser Dunkelheit bleibt der Widerstand des iranischen Volkes lebendig in der zum Schweigen gebrachten Stimme des jungen Rappers Rashash, in der Erklärung der Gefangenen von Qezel Hesar und in den Blicken der trauernden Mütter, die weiterhin an Gerechtigkeit glauben.

Diese Woche zeigten die Iranerinnen und Iraner erneut, dass Hoffnung und Licht  trotz aller Repressionen und der Gleichgültigkeit der Welt  noch immer nicht erloschen sind.