Shams Pahlavi

Shams Pahlavi

Shams Pahlavi: Eine visionäre Stimme für den gesellschaftlichen Fortschritt der Frauen im Iran

Eine außergewöhnliche Geburt im Wandel der Zeit

Shams Pahlavi, die älteste Tochter von Reza Schah und seiner zweiten Ehefrau Taj al-Molouk, wurde am 28. Oktober 1917 in Teheran geboren. Schon bei ihrer Geburt war ihre Zukunft eng mit den ehrgeizigen Modernisierungsplänen ihres Vaters verbunden. Doch Shams ging weit über die Rolle einer Schah-Tochter hinaus: Sie wurde zu einer Pionierin für Frauenrechte und einem unvergessenen Symbol des Fortschritts.

von: Leyla Dehghan

Shams Pahlavi

Die Leitung des Frauenvereins

Als Leiterin des Frauenvereins, der im Mai 1935 auf Initiative von Reza Schah gegründet wurde, spielte Shams eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Frauenbildung und der Abschaffung des Hidjab. Unter ihrer Führung wurde der Frauenverein zu einem zentralen Motor des gesellschaftlichen Wandels, der iranische Frauen befähigte, ihren Platz in einer modernen Gesellschaft einzunehmen.


Shams Pahlavi und ihre historische Bedeutung

Shams Pahlavi war eine Frau, die nicht nur den gesellschaftlichen Status quo hinterfragte, sondern aktiv Veränderungen vorantrieb. Sie glaubte daran, dass der Fortschritt einer Nation untrennbar mit der Bildung und Befähigung ihrer Frauen verbunden war. Mit ihrer Vision und ihrem unermüdlichen Engagement inspirierte sie Tausende und legte den Grundstein für spätere Reformen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Frauenrechte.


Ein berühmtes Zitat, das Shams Pahlavi zugeschrieben wird, fasst ihre Überzeugung zusammen:

„Die Zukunft einer Nation liegt in der Bildung ihrer Frauen.“

Dieses Motto war nicht nur eine Leitlinie für ihre Arbeit, sondern auch ein persönliches Credo, das sie mit Nachdruck verfolgte.

Die Geschichte des Frauenvereins

  • Der Frauenverein wurde 1935 als erste staatlich unterstützte Organisation gegründet, die sich ausschließlich den Anliegen von Frauen widmete.
  • Zu seinen Zielen gehörten die Förderung der Alphabetisierung, die Vermittlung von Lebenskompetenzen und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.
  • Der Verein bot auch Schulungen in handwerklichen Fertigkeiten an und legte besonderen Wert auf die Aufklärung über Frauenrechte.


Erfolge und Ziele unter der Führung von Shams Pahlavi

1. Bildung als Schlüssel zur Veränderung:

  • Einführung von Alphabetisierungskursen für Frauen ohne Schulbildung.
  • Vermittlung von technischen und handwerklichen Fertigkeiten wie Schneiderei und Kunsthandwerk.

2. Gesundheit und Wohlbefinden von Frauen:

  • Organisation von Gesundheitskampagnen für Frauen in benachteiligten Regionen.
  • Aufklärungsprogramme zu Schwangerschaftsvorsorge und Kindererziehung.

3. Rechte und Gleichstellung der Frauen:

  • Förderung von Reformen im Eherecht, um Frauen mehr Rechte bei Scheidungen und Eheschließungen zu verschaffen.
  • Aufklärung über die gesellschaftliche Rolle der Frau und ihre rechtlichen Möglichkeiten.

4. Ein moderner Lebensstil für Frauen:

  • Shams setzte sich leidenschaftlich dafür ein, die Rolle der Frauen von traditionellen Beschränkungen zu lösen und sie in eine moderne Gesellschaft zu integrieren.
  • Ihre Teilnahme an internationalen Konferenzen diente dazu, die Errungenschaften iranischer Frauen einem globalen Publikum vorzustellen.

5. Kulturelle und künstlerische Förderung:

  • Unterstützung kultureller Projekte, die sowohl traditionelle als auch moderne Kunstformen von Frauen förderten.


Die spirituelle und persönliche Transformation von Shams Pahlavi

Eine weniger bekannte, aber bemerkenswerte Wendung in Shams Pahlavis Leben war ihre Konversion zum Christentum. Diese Entscheidung war Ausdruck ihres unabhängigen Denkens und wurde durch ihren Ehemann, General Mohammad Amir Khosrow Afshar, inspiriert. Obwohl sie in einer muslimischen Umgebung aufgewachsen war, suchte sie stets nach einer persönlichen spirituellen Verbindung, die sie schließlich im Christentum fand.


Das Leben im Exil: Ein endgültiger Abschied

Am 10. September 1978 verließ Shams Pahlavi den Iran für immer und ließ sich in Trinidad und Tobago nieder. Die politische Revolution zwang sie, ihre Heimat zu verlassen. Doch auch im Exil blieb sie eine engagierte Fürsprecherin für die iranische Diaspora und die Errungenschaften ihrer Familie. Später zog sie nach Santa Barbara, Kalifornien, wo sie am 1. März 1996 im Alter von 78 Jahren verstarb.


Ein Vermächtnis für die Ewigkeit

Shams Pahlavi hinterließ ein Vermächtnis, das weit über ihre Zeit hinausreicht. Der Frauenverein legte den Grundstein für zahlreiche Frauenrechtsorganisationen, die bis heute im Iran aktiv sind. Ihr Mut, ihr Weitblick und ihre Entschlossenheit, die Rolle der Frauen in der iranischen Gesellschaft zu verändern, bleiben unvergessen. Sie war nicht nur eine Schah-Tochter, sondern auch eine Pionierin, deren Vision und Taten bis heute nachhallen.


Ihr Name ist mehr als nur eine Erinnerung – er steht für Hoffnung, Wandel und die unerschütterliche Kraft, die von einer einzigen Frau ausgehen kann.

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