Mysteriöser Tod von Kianoosh Sanjari erschüttert die Öffentlichkeit

von: Reza Ahmadi

Kianoosh Sanjari, ein iranischer Menschenrechtsaktivist und Journalist, ist am 13. November 2024 unter mysteriösen Umständen verstorben. Kurz vor seinem Tod wurden auf seinem X-Account (ehemals Twitter) Beiträge veröffentlicht, in denen angekündigt wurde, er würde sein Leben beenden, falls politische Gefangene wie Fatemeh Sepehri, Nasrin Shakarami, Toomaj Salehi und Arsham Rezaee nicht freigelassen würden. Das Ultimatum war für 19:00 Uhr am selben Tag gesetzt und sollte offenbar als Protest gegen die Diktatur von Ali Khamenei und seinen Verbündeten verstanden werden. Wenige Stunden nach diesen Beiträgen fand man seine Leiche in Teheran.

Kianoosh Sanjari, geboren am 11. September 1982 in Teheran, war als Studentenaktivist, Blogger und unabhängiger Journalist bekannt. Mehrfach wurde er verhaftet, inhaftiert und in Einzelhaft gehalten. Nach seiner Emigration in die USA arbeitete er zeitweise mit der persischen Redaktion von Voice of America zusammen. Als er 2016 in den Iran zurückkehrte, wurde er erneut verhaftet und zu einer 11-jährigen Haftstrafe verurteilt. Während dieser Haftzeit zwang man ihn zu einem Aufenthalt im psychiatrischen Krankenhaus Aminabad (heute Razi-Psychiatriezentrum) – eine Maßnahme, die häufig zur Diskreditierung und Isolation von Oppositionellen eingesetzt wird.

Kianoosh Sanjari war ein öffentlicher Unterstützer von Kronprinz Reza Pahlavi und engagierte sich leidenschaftlich für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte im Iran. Sein Tod hat in den sozialen Medien große Resonanz hervorgerufen, wobei viele Nutzer die Islamische Republik für sein Ableben verantwortlich machen.

Der Fall erinnert an ähnliche Vorfälle, wie den Tod von Nika Shakarami, die ebenfalls auf mysteriöse Weise ums Leben kam und deren Todesursache von den Behörden als Selbstmord deklariert wurde. Diese Parallelen verstärken die Zweifel und Sorgen über die Behandlung von Oppositionellen und politischen Aktivisten durch die iranische Regierung und lenken erneut die Aufmerksamkeit auf die prekäre Menschenrechtslage im Iran.